Ich hab gefragt, was ich in meinem Blog aufschreiben soll. Alexander Fillbrandt hat vorgeschlagen, „wie hat sich die Kommunikation mit der Aphasie verändert?“ Dazu haben Anna und ich uns ein paar Gedanken gemacht.
Alexander Fillbrandt ist Logopäde und bloggt auch.
Ich bin nicht so ein schüchterner Mensch. Von Anfang an, auch als ich kaum Worte gefunden hab, hab ich versucht, vieles allein zu regeln. Ich hatte Hilfe von der lieben Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm die mich am Anfang, als ich noch viel wirrer war, unterstützt hat. Danke!
Immer nach vorne geguckt
Ich hab das gar nicht registriert am Anfang, wie schlimm das mit der Aphasie war. Immer nach vorne geguckt. Dadurch hatte ich zum Glück nicht so viele Hemmungen drauf los zu quatschen. Gott sei dank!
Häufig war ich genervt von mir selber. Alter Schwede, war ich genervt! Ich war abhängig von den anderen und angewiesen auf kommunikatives Entgegenkommen. Für mich war das grausam!
Anfassen, meine Mimik oder der Tonfall – alles Dinge die mir helfen, wenn ich nicht so gut sprechen kann. Das ist wichtig für mich. Wenn möglich, regele ich wichtige Dinge persönlich oder bei Skype oder so. Das ist einfacher als am Telefon, weil es weniger Missverständnisse gibt.
Bei Missverständnissen muss ich noch prüfen ob der Fehler bei mir ist – bevor ich böse auf die anderen bin. <<Das fällt mir noch schwer.>>
Kommunikation ist anstrengend
Kommunikation ist anstrengend, auch wenn es gute Gespräche sind. Nach einem langen Abend mit Freunden bin ich glücklich, aber es ist auch anstrengend gewesen!
Ich vermeide Dinge, von denen ich merke, das sie mir zu kompliziert sind – und ich verschiebe sie auf 1 oder 2 Jahre später.
Ich mag das gar nicht, aber ich bin oft neidisch auf andere Menschen: zum Beispiel auf Schlaganfall-Menschen mit 2 Händen, Leute die besser sprechen als ich.
<<Entschuldigung, es ist mir selber peinlich, aber es ist so :( >>
Kommunikation mit anderen Aphasie-Patienten tut gut, weil sie mich wirklich verstehen – zum Beispiel: ich bin nächstes Wochenende in Heidelberg bzw Lobbach, bei Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Das tut mir gut, inclusive Auto-Fahren und Dreirad-Fahren und viele Freunde und Reden.
Ich finde es toll, mit welcher Ausdauer Sie an sich arbeiten und wie Sie sich stetig weiter entwickeln! Weiter so!
na klaro :) das ist hart, logisch. aber es stützt mich auch irgendwie. danke, frau kaiser-behm!