Wir haben im Kopf eine Art Aktenschrank mit vielen Schubladen. In einer Schublade sind alle Tiere, in einer sind alle Lebensmittel usw.. Die Wörter können in verschiedenen Schubladen sein (also mehrmals im Aktenschrank) → zum Beispiel Affe kann in der Schublade „Tiere“ aber auch in der Schublade „Wörter mit, die mit A beginnen“ sein. Das heißt, es gibt mehrere Wege auf ein Wort zu kommen.
Ein Mensch mit Aphasie hat genauso viele Schubladen, wie ein Mensch ohne Aphasie – aber wir wissen manchmal vielleicht nicht in welcher Schublade wir das Wort suchen müssen oder wir greifen aus Versehen in eine falsche Schublade und sagen zum Beispiel „Apfel“ statt „Affe“, weil wir in der Schublade mit A „daneben gegriffen haben“.
Manchmal ist es auch so, dass ich weiß, dass das Wort in meinem Kopf ist, aber ich habe keine Ahnung in welcher Schublade ich suchen muss. Wenn ich angesprochen werde, dann passiert mir das häufiger, als wenn ich einfach so drauf los plauder.
Gedächtnis – manchmal, wenn ich überlege wie das Wort heißt und in „dem riesigen Aktenschrank in meinem Kopf“ wühle, habe ich vergessen was ich eigentlich erzählen wollte. Das gleiche passiert mir beim Satzbau. Manchmal überlege ich wie der Satz richtig heißen muss, also zum Beispiel an welcher Stelle das Verb stehen muss (weil ich das auch manchmal falsch mache).
Zahlen wie Worte zu finden in dem Aktenschrank
Die Zahlen – das ist wie die Worte zu finden = richtig schwer!! Da plappere ich raus, was nicht stimmt und keiner weiß dass das nicht stimmt, weil ich das ja so gesagt habe. Zahlen werden im Gehirn anders verarbeitet als Wörter. Es kann also nicht einfach so geübt werden – wie bei Wörtern und die Zahlen sind wahrscheinlich auch nicht einfach in einer Schublade in dem Aktenschrank im Kopf.
Deswegen habe ich auch einen Mundschutz auf Twitter, Facebook, Whatsapp usw. Das soll zeigen, dass bei Aphasikern aus dem Mund nicht alles so rauskommt wie es gemeint war. Man braucht Geduld, Ehrgeiz, Übung, Übung, Übung und viel Kaffee :-)
Meine Sätze sind geschrieben oder gesprochen manchmal unvollständig. Auch das merke ich, kann es aber nicht immer sofort korrigieren, a-l-s-o l-a-n-g-s-a-a-m. Ich versuche den Satz im Kopf richtig zu bilden. Dann passiert es manchmal, dass ich einen Satz beginne und ihn abbreche und neu beginne. Das ist so richtig scheiße.
Vielleicht muss ich ihn dann wieder abbrechen. Gut wäre, wenn ich ihn sage, höre was ich gesagt habe und ihn dann korrigiere. Dazu muss mein Zuhörer aber geduldig bleiben. Die Person die in einem Gespräch mit mir die meiste Geduld haben muss, bin ich, weil die Sprachprobleme sehr anstrengend und auch nervig sind. :-) Und ich weiß, dass das schwer ist :-)
Verschiedene Sätze, die lang gebildet sind kann ich noch nicht so ganz verstehen – darum bin ich auch langsamer. Ich bin schnell in den Gedanken. Ich brauche manchmal länger, um einen komplizierten Satz zu verarbeiten. Manchmal muss ich ihn mir nochmal leise vorsprechen, um ihn besser verarbeiten zu können. Ich muss mich bei schwierigen Sätzen sehr konzentrieren.
Wenn andere Leute mich dann, während ich das verarbeite und darüber nachdenke, ansprechen, dann vergesse ich den Satz und habe ihn dann nicht verstanden. Daran muss ich noch arbeiten! Vielleicht auch mit Dir? Dann lerne ich das! :-) Jeder Mensch ist anders, darum weißt du das vielleicht nicht, wie das ist. Ich muss das aber üben und jedes Gespräch ist eine tolle Übung!
Warum kommt es bei mir häufiger zu Missverständnissen?
Kommunikation hat immer zwei Seiten. Es gibt einen Sender und Empfänger.
Probleme können auf beiden Seiten auftreten. Der Sender kann ein unvollständiges Signal (zum Beispiel einen unvollständigen oder durcheinander gebrachten Satz) senden und der Empfänger kann Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Satzes haben.
Im Idealfall merkt der Empfänger, dass er den Satz nicht 100 Prozent richtig verstanden hat und fragt nach: „Das habe ich nicht verstanden. Erkläre es mir!“ oder „Meintest du es so…..?“.
Es kann aber auch passieren, dass der Empfänger den unvollständigen Satz ergänzt
Zum Beispiel: Birte: „Dann wollte ich mein Dreirad abstellen und dann kam der und das ging nicht.“ Zuhörer könnte verstehen: 1.) Da kam jemand und es war kein Platz, weil da schon ein Rad stand. Oder 2.) Das Rad konnte nicht abgestellt werden, weil ein Mensch im Weg stand. 3.) Das Rad konnte nicht abgestellt werden, weil ein Auto da geparkt hatte.
Wenn andere Leute mich dann, während ich das verarbeite und darüber nachdenke, ansprechen, dann vergesse ich den Satz und habe ihn dann nicht verstanden. Daran muss ich noch arbeiten! Vielleicht auch mit Dir? Dann lerne ich das! :-) Jeder Mensch ist anders, darum weißt du das vielleicht nicht, wie das ist. Ich muss das aber üben und jedes Gespräch ist eine tolle Übung!
Der Zuhörer macht das automatisch im Kopf. Es hängt viel von den Erfahrungen ab, die der Zuhörer in seinem Leben gemacht hat.
Beim Schreiben sind ähnliche Probleme wie beim Sprechen. Aber das kann von mir besser kompensiert werden, indem ich meinen Text nochmal lese und korrigiere und dann vielleicht nochmal lese und korrigiere. Wenn es schnell gehen muss oder ich emotional bin (zum Beispiel weil ich mich sehr freue), dann schicke ich aber auch mal schnell die Nachricht ab, ohne es nochmal gelesen zu haben.
Das heißt mein Kommunikationspartner muss damit rechnen, dass die Nachricht vielleicht nochmal korrigiert gesendet wird, weil ich beim Lesen gemerkt habe, dass ich mich nicht klar ausgedrückt habe.
Oder er/sie muss damit rechnen, dass eine Antwort bei mir länger dauert, weil ich die Nachricht mehrmals lesen und verfassen muss. Außerdem kann es sein, dass meine Nachrichten manchmal auf den ersten Blick nicht verständlich sind. In solchen Fällen ist es sehr nützlich, wenn mein Gegenüber mich darauf hinweist, dass die Nachricht nicht verstanden wurde. Ich muss dann versuchen es genauer zu erklären beziehungsweise es umzuformulieren, damit klar ist was ich meine. Auch das ist eine wichtige Übung für mich. Nur Mut bitte!
Alles ist am 15. Dezember 2021 so nochmal geschrieben. Jetzt nur noch anders (viel komplizierter, finde ich) aber anders die Struktur. Deswegen war ich so ruhig. Viel arbeiten an der Sprache.
Das ist schriftlich oder mündlich oder mit Anleitungen zu reden – das ist alles unterschiedlich, wie man sieht. Das ist komisch? Das ist ein Schlaganfall mit Sprachstörungen.
Halt peu a peu…
In den vergangenen Therapieeinheiten wurde weiterhin am Abbau des Agrammatimus, der Strukturierung von Äußerungen (schriftlich und mündlich) mit Haupt- und Nebensätzen und der Verbesserung vom Wortabruf gearbeitet.
Außerdem stand in-vivo-Arbeit im Vordergrund. So wurden vor wichtigen Telefonaten oder Arztbesuchen Informationen und Formulierungen gemeinsam erarbeitet, um mich in solchen Situationen mehr Sicherheit und Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Ein emotionales Wort zu sagen ist ein Prozess
Diese Übungen fallen ihr noch schwer und sie benötigt noch viel Unterstützung.
Am 22. Dezember 2023 ein Bericht folgender Fakten: es wurde weiterhin die Strukturierung von Äußerungen im Mittelpunkt. Ich lasse in meinen Erzählungen noch oft Informationen weg, die ein Zuhörer benötigt, um meinem Gesagten folgen zu können. Mittlerweile bemerke ich das häufiger selbst, dass und welche Informationen fehlen – und kann diese noch ergänzen. Das ist toll!
Außerdem werden in den Therapieeinheiten viele in-vivo-Übungen (Telefonate mit Krankenkasse, Terminvereinbarung bei Ärzten/Therapeuten) gemacht, um mir die Kommunikation im alltäglichen Leben zu verbessern und ihr somit mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Hierzu werden zum Beispiel Informationen für Telefonate vorher gemeinsam verschriftlicht.
Am 28. Juli 2022 in den vergangenen Therapieeinheiten wurde weiterhin an der Strukturierung von Sätzen und am Einsatz von Funktionswörtern bearbeitet. Personalpronomen und Präpositionen fallen mir immer noch schwer! Ich brauche lange und überlege…
An welchen Stellen es Probleme gibt kann man von außen nicht sehen – nur was am Ende rauskommt für ein Quatsch :) Und runzeln der Stirn – aber daran kann man nur erkennen dass das richtig schwer ist.
Außerdem wurde am Aufbau von Texten und Erzählungen gearbeitet, da ich oft Informationen auslässt, welche dem Zuhörer das Verständnis erschweren. Hier benötigt sie noch oft Hilfestellungen durch Visualisierungen oder Nachfragen. Ach ja, stimmt, sage ich dann…
Im April 22 wurde verstärkt an der Strukturierung von Sätzen und dem Gebrauch von Funktionswörtern (zum Beispiel Präpositionen) gearbeitet. Ich bin noch hier noch unsicher, man glaubt das nicht. Aber es ist so, nach 1300 Stunden und Übungen!
In der Spontansprache kommt es immer wieder zu einer fehlerhaften Verstellung im Satz oder zu Unsicherheiten bei der Verwendung von Präpositionen.
In den kommenden Stunden soll der Behandlungsschwerpunkt weiterhin in diesen Bereichen liegen.
Im Juli diesen Jahres habe ich erfahren, dass ich für den diesjährigen Motivationspreis der Deutschen Schlaganfallstiftung nominiert wurde. Dieser Preis wird von der Stiftung seit 2012 alle zwei Jahre verliehen. Damit sollen Menschen (Betroffene, Ehrenamtliche, Fachleute, Angehörige) exemplarisch ausgezeichnet werden, die sich gegen den Schlaganfall und dessen Folgen einsetzen.
Die Verleihung des Preises war im Oktober. Ich habe zwar den Preis nicht gewonnen, aber mich trotzdem sehr über die Nominierung gefreut. Ich wollte unbedingt wissen, wer mich nominiert hat und habe bei der Deutschen Schlaganfallstiftung angerufen.
Ich sprach mit der Redakteurin Anne-Marie Brockmann und sie war so nett und hat mir mitgeteilt, dass Willi Daniels mich nominiert hat. Wow! Willi Daniels! Willi Daniels ist für mich seit meinem Schlaganfall 2010 eine Begleitung, eine Hilfe und eine Motivation. Willi ist selber betroffen und er hat die Verbindung zwischen Ärzten, Krankenkassen und Betroffenen gut austangiert.
Er hat außerdem an der Entwicklung der S3 und der S2k Leitlinie zur Sekundärprävention ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke (TIA) mitgewirkt. Im ersten Teil geht es um die Medikation und im zweiten Teil um Lebensstilveränderung.
Motivationsurkunde von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe – das freut mich sehr doll! Dankeschön!
Natürlich hab ich es mir nicht nehmen lassen Willi Daniels anzurufen und mit ihm über alte Zeiten und meine Nominierung zu sprechen. Ich habe mit ihm eine Telefonverabredung abgemacht und mir vorher Fragen überlegt.
Da ich weiß, dass ich mir manchmal Dinge nicht so gut merken kann, habe ich das Interview aufgezeichnet und mit Hilfe der Logopädin verschriftlicht:
Birte: „Warum hast du bei der Nominierung an mich gedacht?“
Willi: „Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Gütersloh hat mit mir telefoniert, ob ich jemanden wüsste. Vor zwei Jahren hab ich es nicht machen dürfen, weil ich da in der Jury war, aber dieses Mal bin ich nicht in der Jury und ich musste da was vorschlagen und da hab ich halt an dich gedacht. Das war im Frühjahr oder Sommer 2022.
Ich kenn in Deutschland sehr viele Betroffene-
Du bist für mich eine Betroffene die vom Netzwerken her, also vom digitalen, bist du sehr gut drin und machst den Leuten mit deinen Erfolgen, meines Erachtens sehr viel Mut.“
Birte: „…und die Sprachprobleme?“
Willi: „Die wenigsten Leute telefonieren ja mit dir, sondern du machst es ja online – im Blog oder bei Facebook. Da sieht man es ja nicht oder man sieht schon, wenn man weiß und in der Materie drin ist, aber man hört dich ja nicht, sondern man liest, was du da wieder geschafft hast, wie hartnäckig du bist vor allem mit dem Liegerad und so weiter und so fort.
Für mich ist das ein Ansporn für die anderen Betroffenen, weil die meisten sagen „ich beantrage irgendwas und es wird abgelehnt und ja, hab ich Pech gehabt.“ So ist halt die Einstellung bei den meisten.
Willi und ich vor sieben Jahren kennen wir uns. Online seit fast 13 Jahren. Dankeschön, Willi!
Die sollen sehen, und das sehen sie bei dir, wenn sie bei Facebook oder bei deinem Blog so reinschauen, dass du sagst: „ja, ist in Ordnung – Ablehnung, aber das interessiert mich nicht. Ich geh weiter, weil ich brauch das! – und der Erfolg gibt dir Recht.“
Birte: „Ja, allerdings! Ich versteh auch nicht, dass ich so lange brauche, aber es ist ja nun mal so…“
Willi: „Ich bin ja selber mal in einer anderen Sache vors Sozialgericht gegangen. Es zieht sich hin… ich war selber Geschäftsführung in einer gesetzlichen Krankenversicherung. Ich weiß, wie das läuft. Wenn man Ablehnungen macht, geht man davon aus, größtenteils akzeptiert die Person es und dann hab ich es vom Tisch! So war mein Denken damals auch.“
Birte: „Und dann?“
Willi: „Wenn man auf die andere Seite kommt, vom Geschäftsführer in einer Krankenkasse zum Patienten, dann sieht man das von anderen Augen.“
Birte: „Warum denkst du, dass ich den Motivationspreis verdient hätte?“
Willi: „Ja, wie gesagt, durch deine Motivation, was du nicht erst seit 2022 machst, sondern seit zig Jahren, wir kennen uns ja schon… oh wann haben wir uns kennengelernt? In Hamburg in der Handwerkskammer war das. (Sieben Jahre nach dem Schlaganfall und davor haben wir uns ja auch schon gekannt per online). Du machst das ja nicht nur ein Jahr (Social media), sondern über zig Jahre, sogar ein Jahrzehnt und du bist da immer noch.
Umgedreht die Wörter: Quatsch kommt da vielleicht raus aus dem Mund – ich übe
Du bist da immer hartnäckig und das ist in meinen Augen Motivation und es ging ja um den Motivationspreis. Und somit ist meine Meinung gewesen, und das hab ich der Schlaganfallstiftung auch mitgeteilt, dass du die Leute, auch mit deinen Beiträgen in sozialen Netzwerken motivierst etwas zu tun, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern zu sagen „Brauch ich! Will ich haben!“ und dann etwas dafür zu tun. Von alleine kommt nix. Und da bist du die Person die das stellvertretend für 1000 andere so sehr gut macht.“
Birte: „Und ich denke so: „Oh weia, wenn du das nicht verstehen kannst, also was die anderen nicht verstehen kann, weil ich Probleme hab mit der Sprache. Dann machen die alle Schluss mit mir, sag ich mal so.““
Willi: „Birte, ich hab es dir glaube auch in Hamburg damals gesagt. Nach meinem Schlaganfall – ich konnte kein Wort mehr reden und ich weiß wie die Situation ist und ich hab schon gesagt die sind nicht zu mir gekommen.
Was soll ich denn? Der kann doch gar nicht reden – und dann bin ich zu den Leuten gegangen. Nur so erreicht man was. Und dann dauert das halt länger. Hilft nix. Da müssen sie durch, die Gesunden. Das muss man knallhart so sagen.
Es ist ja leider nichts geworden, die letzten Tage… die Stiftung hat ja die Ergebnisse verbreitet bei Facebook. Da hab ich keinen Einfluss gehabt. Jeder sieht es anders. Und vor zwei Jahren (als ich in der Jury war), da bekommt man, was weiß ich, so 30 (in 2022 sind es 80) Vorschläge und das ist sehr schwer zu entscheiden der oder der und es ist Glückssache, wenn man dann Preisträger ist, aber ich finde es ja schön.
Ich war ja auch nominiert worden und war dann auch Preisträger. Es ist ja auch schön, wenn man nominiert wird. Da merken die Leute, da schaut einer auf jemanden, weil wenn nie was kommt, dann fragt man sich „Für was macht man das eigentlich?“. Aber es ist auch ein Zeichen der Dankbarkeit. So wie du – du machst seit Jahren was- und das muss man zur Kenntnis nehmen und dann auch selber auch was tun, damit solche Leute wie du nominiert werden. So denke ich!“
Willi Daniels, Bayerische Staatsmedaille für besondere Verdienste um Gesundheit und Pflege in Bayern, Willi Daniels ist selbst Schlaganfallbetroffener. Seit mehr als 20 Jahren engagiert er sich bundesweit im Bereich Schlaganfall, war 7 Jahre Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Preisträger beim Motivationspreis Deutschland 2014.
Birte: „Ja… ich danke Dir! Echt! Ich freu mich so! Danke, dass du mich nominiert hast für den Motivationspreis!
Das macht mir Mut, weiterzugehen in kleinen Schritten und das öffentlich zu zeigen. Das sieht für die Leser zwar aus wie kleine Schritte, aber für mich sind es große Schritte und ich möchte immer weiter dranbleiben, auch nach 13 Jahren :) . Die Nominierung hat meine bisherigen „kleinen-großen“ Schritte gewürdigt. Da danke ich dir, Willi, sehr!
Das was ich sagen möchte und meine wird häufig nicht gut verstanden, weil ich das nicht präzise ausdrücken kann, was ich meine. Das macht mich sehr traurig. Viele Male kommt es dann zu Missverständnissen. Aber da muss ich durch.
Für mich ist das wunderbar, zum Beispiel meine Arbeit auf Social Media weiterzuführen, weil ich dadurch (schriftlich) mehr ausdrücken kann, was mir MOMENTAN mündlich NOCH NICHT so gut gelingt.
Aber ich übe weiter! Vielleicht werde ich in zwei Jahren ja nochmal von der deutschen Schlaganfall-Hilfe für den Motivationspreis nominiert…? Mal sehen, was ich dann, in zwei Jahren schon kann!
Als Erstes empfehle ich logopädische Praxen in eurem Umfeld anzurufen. Viele haben eine Warteliste, weil es nicht genügend Logopäden und Logopädinnen gibt. Außerdem empfehle ich, dass er nach der Reha, mehr als einmal in der Woche in einer logopädischen Praxis behandelt wird.
Komm in die Selbsthilfegruppe „Aphasie-online“ auf Facebook. Du kannst dann einen der Admins auf der Facebookseite anschreiben und bekommst eine Einladung. In der Gruppe sind Angehörige und auch Aphasiker. Dort bekommt man auch Ideen, was man noch so zur Unterstützung machen kann.
Vielleicht kann er Spiele (z.B. Memory) nutzen, um seine Sprache zu üben. Auch leichte Schulter Kreuzworträtsel, Wörter erraten, Name-Stadt-Land.
Ich nutze Strategien für den Wortabruf.
Die erste Strategie ist an den ersten Buchstaben zu denken. Womit beginnt das Wort? Vielleicht kommt er dann auf das Wort.
Die zweite Strategie ist das Wort zu umschreiben. Also wie sieht es aus? Was kann man damit tun? Wenn er das nicht sagen/umschreiben kann, kann er vielleicht die Handlung, die man damit macht, nachahmen. Manchmal hilft es auch, einfach daran zu denken, z.B. Es ist ein Tier. Es ist groß. Es ist grau. Es hat einen Rüssel – ah…Elefant. Evtl. fällt ihm dann das Wort leichter ein.
Wenn er nicht genau weiß, was sein Mund machen muss, damit ein bestimmter Buchstabe gebildet oder gesagt werden kann (man nennt das dann auch Suchbewegungen – also er sucht mit dem Mund die richtige Position), können Lautgebärden helfen. Diese werden dann erarbeitet (am besten mit einer Logopädin oder einem Logopäden) und auch zuhause eingesetzt und geübt, wenn der Anfang von einem Wort mal wieder „feststeckt“.
Eine weitere Möglichkeit, um ihm die Kommunikation mit Verwandten, Freunden, Ärzten usw. erstmal zu ermöglichen ist ein Kommunikationsbuch. Das wird am besten mit der Logopädin oder dem Logopäden erarbeitet (vielleicht macht er das ja schon jetzt in der Reha). Das Buch ermöglicht ihm dann in einfachen kommunikativen Situationen sich mitzuteilen (z.B. durch Zeigen der Bilder im Buch kann er mitteilen, was er essen/trinken möchte). Damit kann er vielleicht nicht die Sprachprobleme überwinden, aber es hilft ihm im Alltag zu kommunizieren und am Alltag teilzunehmen, trotz Sprachprobleme.
Wenn seine Schriftsprache (Lesen und Schreiben) nicht so stark betroffen ist, kann man das nutzen ,z.B. er kann versuchen die Wörter, die er nicht sagen kann, aufzuschreiben. Er kann versuchen zu Lesen (wenn möglich laut – weil er dann auch sprechen übt). Wenn er keine Texte oder Sätze lesen kann, kann man auch Wörter aufschreiben, z.B. zu Memorykarten, er muss sie lesen und dem richtigen Bild zuordnen. Das kann auch seine Wortfindung unterstützen.
Nicht aufgeben! Geduldig bleiben und Millionen mal Abrufen bzw. Wiederholen! Übung macht den Meister!
Auf jeden Fall: Bei Zentrum für Aphasie & Schlaganfall UnterfrankenZentrum für Aphasie & Schlaganfall Unterfranken auch empfehlenswert! Das Zentrum hat auch jedes Jahr ein Kongress – entweder online oder eine Präsensveranstaltung.
Ich freue mich riesig, denn ich habe nach drei Jahren vor dem Sozialgericht Hamburg, Geschäftszeichen S 56 KR 2769/19, mit Hilfe der Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm das Liegerad „Van Raam Easy Rider 3“, wegen meines sehr schweren Schlaganfalls, zugesprochen bekommen. Und das ist sooo irre phantastisch!
Der Vertreter der Krankenkasse hatte im Termin angekündigt, dass in Berufung gegangen wird. Aber die Berufungsfrist ist verstrichen, eine Einlegung der Berufung ist nicht bekannt und ich habe einen Bescheid bekommen, dass das Rad als Hilfsmittel bewilligt wird.
Es kommt in Deutschland nur selten vor, dass ein Erwachsener überhaupt dieses Rad als Hilfsmittel genehmigt bekommen hat. Dementsprechend gibt es auch nur wenige gerichtlich positive Entscheidungen.
Mit dem „Van Raam Easy Rider“ kann ich besser alle wichtigen Stellen, Ärzte und Therapien, aber auch Einkauf, erreichen, weil durch den zuschaltbaren Motor Hindernisse von mir überwinden werden können. Das ist super, weil ich dann selbstständiger sein kann.
Ich hatte vor zwölf Jahren einen Schlaganfall und habe jetzt immer noch eine Sprachstörung, einem rechten Arm, den ich fast nicht geöffnet kriege (wegen der Spastik) und einem rechten Bein, das auch spastisch ist und in dem ich auch noch eine Fußheberschwäche habe. Ich kann nur circa 80 Meter gehen und brauche danach eine Pause, weil sonst die Gefahr besteht, dass ich falle. Ich muss mich beim Laufen sehr stark konzentrieren. Wenn ich abgelenkt bin (zum Beispiel wenn ich bekannte Menschen treffe oder durch Hunde) oder wenn ich länger gelaufen bin, lässt die Konzentration nach und ich falle vielleicht hin. So konzentriert bin ich über das Nichtfallen. Es ist so furchtbar.
Das „Van Raam Easy Rider 3“ ist mit einem Motor und einer Tretkraftunterstützung ausgestattet. Er läuft nur, wenn ich trete. Zusätzlich hat es eine Anfahrtshilfe, das heißt wenn ich losfahre unterstützt mich der Motor beim Anfahren. Das ist bei mir besonders bei Kreuzungen oder leichten Steigungen wichtig, weil ich bei einer grünen Ampel nicht so schnell losfahren kann. So schwer ist es.
In der Gerichtsverhandlung wurde ich gefragt, wie es ist, wenn ich öffentliche Verkehrsmittel benutze. Ich habe dem Gericht gesagt, dass das für mich schwierig ist, weil ich vor dem Anfahren einen Sitzplatz haben muss, weil ich das Gleichgewicht aufgrund mangelnder Rumpfstabilität nicht halten kann und zu fallen drohe. Wenn ich in den Bus einsteige, bin ich schon sehr aufgeregt, weil ich nicht weiß, ob es mir gelingt einen Platz zu finden. Ich kann mich dann nicht mehr gut ausdrücken. Es ist so, wie die Rechtsanwältin es vor Gericht sagte: „Hinzu kommt, dass die Klägerin in einer solchen Situation sehr aufgeregt ist und bei Aufregung auch ihre Sprachstörung sich erheblich verstärkt. Das ist für einen behinderten Menschen entwürdigend.“ So ist das – entwürdigend!
Jetzt kann ich mit dem neuen Rad die Strecken fahren. Ich muss nicht mehr in dem Bus oder der Bahn sagen „Ich muss sitzen…“.
Warum ist das „Van Raam Easy Rider 3“ für mich gut?
Die Selbstständigkeit und die aktive Trainingstherapie mit dem Liegerad ist enorm hoch. Die größten Unterschiede zu meinem jetzigen Dreirad sind vor allem, dass es ein Sesselrad ist und einen kleineren Einschlagwinkel hat.
Das bedeutet, ich kann in einem kleineren Bogen um die Kurve fahren und muss nicht mehr ausholen und zum Beispiel beim Rechtsabbiegen vorher nach links auf die Fahrbahn schwenken. Das heißt, ich muss mich beim um die Kurve fahren nicht mehr darauf konzentrieren, dass ich auch wirklich den großen Bogen fahre. So ist das mit dem Schlaganfall.
Meine Krankenkasse hat als Alternative zum „Van Raam Easy Rider“ einen Elektrorollstuhl vorgeschlagen. Aber bei einem E-Rolly fehlt dann der rehabilitative Aspekt des Muskeltrainings. Außerdem lässt sich in einem Rollstuhl die Rumpfstabilität schlechter steuern. Ein E-Rolly trägt nicht zum Muskeltraining bei und es wäre zu befürchten, dass meine Muskeln sich abbauen und ich dann auch irgendwann nicht mehr meine Wohnung im ersten Stock erreichen kann.
Und außerdem ist es tierisch wichtig für mich, dass der Sessel so niedrig, wie ein normaler Stuhl ist und ich nicht mehr auf den Sattel rauf- und runterspringen muss. Ich bin sturzgefährdet (wegen meiner Lähmung) und deswegen war das bei meinem alten Rad immer gefährlich.
Außerdem habe ich schon lange Rheuma und das Raufhüpfen auf den Sattel war für mich oft schmerzhaft. Außerdem ist es ein Sessel mit einer Rückenlehne. Das ist gut, wegen meiner Rumpfstabilität. Die Muskelspannung beziehungsweise Stabilität auf meiner linken und rechten Körperhälfte ist unterschiedlich, auch die Wahrnehmung.
Ganz toll ist der Blinker! Der weist nämlich die anderen, die hinter mir fahren, an, in welche Richtung ich abbiegen möchte. Das ist Gold wert. Natürlich muss ich immer noch aufpassen. Vorher konnte ich meine Hand nicht zum Abbiegen raushalten, wegen meiner gelähmten Körperhälfte.
Alles, die Gangschaltung, die Bremse, der Knopf für die Anfahrtshilfe und ein Licht, sind links am Lenker. Das ist wichtig, weil ich zwar mein Handgelenk, aber nicht meine Finger an der rechten Hand bewegen kann.
Die Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm ist klasse! Frau Kaiser-Behm hatte ich vor dem Schlaganfall als Rechtsanwältin gehabt. Direkt nach dem Schlaganfall konnte ich gar nicht sprechen und sollte eine gesetzliche Betreuerin bekommen. Ich hatte keine Sprache und ein gestörtes Sprachverständnis, deshalb kriegte ich eine Betreuung. Ich habe dann verständlich gemacht, dass ich mit der vom Gericht eingesetzten Betreuerin nicht einverstanden mit und habe Frau Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm gebeten, die Betreuung zu übernehmen. Eigentlich macht sie keine Betreuungen, aber sie hat gesagt, dass sie mir hilft, damit ich nicht in einem Heim untergebracht werden, sondern in meiner Wohnung bleiben kann. Und sie übernimmt die Betreuung mit dem Ziel, dass ich nicht mehr betreut werden muss, weil sie der Auffassung war, dass ich mein Leben selber regeln kann. Und genau so haben wir es zusammen gemacht. Cirka neun Monate nach meinem Schlaganfall hat das Betreuungsgericht entschieden, dass ich keine Betreuung braucht. Hilfreich war dabei vielleicht auch, dass sie dem Betreuungsrichter gesagt hat, dass sie mir helfen würde, wenn Not am Mann ist. Und ja, das hat sie auch gemacht. Super, oder?
Frau Kaiser-Behm hat mich nicht nur beim Gerichtsverfahren für das „Van Raam Easy Rider“, sondern auch schon bei einigen anderen Dingen sehr unterstützt. Und dafür bin ich ihr unendlich dankbar!!!! Sie ist mein Glückpilz!
Vor einem Bundessozialgericht hat eine Schlaganfallpatientin auch ein Liegerad bekommen. Und Jürgen hat dieses Urteil im Internet gefunden, was die Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm dann auch in ihren Argumenten vor dem Sozialgericht benutzen konnte.
Ohne meinen Lebenspartner Jürgen Michaelsen, meine Hausärzte Dr. Nils Hansen, Dr. Heinrich Cordes und die Logopädin Anne Wagner hätte ich das nie geschafft! Und ohne die Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm sowieso nicht. Sie ist sensationell!
Ich kann mir das „Van Raam Easy Rider“ privat nicht leisten, weil ich viel Geld für die Betreuung ans Gericht gezahlt habe. Deswegen ist es super, dass die Rechtanwältin Kaiser-Behm das ehrenamtlich unterstützt hat.
Van Raam Easy Rider als Therapiemittel
Das Liegerad hilft mir, die Aktivität in meiner gelähmten Körperhälfte durch Bewegungs- und Muskeltraining zu stimulieren. Außerdem kann es dafür sorgen, dass die Muskelspannung in meinen beiden Körperhälften ähnlicher wird, eventuell die Spastik etwas reduziert wird und meine Koordinationsfähigkeit verbessert wird.
Zusätzlich kann ich damit meine Kraftausdauer trainieren, indem ich zum Beispiel unterschiedlich lange oder schwierige Strecken fahre (zum Beispiel mit Anstieg) oder mein Rad unterschiedlich schwer beladen kann. Fahrradfahren ist auch eine Bewegungstherapie und sorgt dafür, dass meine Gelenke auch in Zukunft weiter gut funktionieren und Gelenkschmerzen vermieden werden.
Liebe Aphasie-Menschen, Angehörige, Therapierende und Interessierte
Der Online-Kongress Aphasie ist vom 4. März bis – 26. März 2023
Bitte den Kongresstermin vormerken, gerne auch teilen und weitererzählen!
Wer von Ihnen Themen-, Vortrags-, Workshopvorschläge hat oder Ideen für den Pausenraum/Fachausstellung, möge sich sehr gerne bei uns rühren. Die inhaltliche Vorbereitung beginnt ab jetzt😉
Fast alles ist möglich!
Ich freue mich! Du auch?
…und mit herzlichen Grüßen
Beate, Heino, Sabine, Thomas, Ursula <= Das ist euer TEAM „Aphasie 4.3 – Online-Kongress“
Mit freundlichen Grüßen,
Heino Gövert
Dipl.-Sozialpädagoge FH
Aphasiker-Zentrum Unterfranken (AZU) gGmbH
– Zentrum für Aphasie und Schlaganfall Unterfranken
Kaiserstr. 31
97070 Würzburg
Kommt in Scharen, das ist toll: Vom 25. – 27. März 2022 erwartet dich ein abwechslungsreiches Programm mit über 30 Workshops, Vorträgen, Foren, Malen, Entspannung und ein Pausen-Plausch für aphasische Menschen.
Mit unter anderem ein Körperbewusstsein-Training: Achtsamkeits- und Gelenkyoga, Yoga auf dem Stuhl, geführte Meditation, leichter leben – Verständnis teilen – Perspektiven finden, meine Aphasie – eine Entdeckungsreise mit Humor und Herz.
Im Programm steht: Von Verzweiflung und Trauer, aber auch von Mut und Zuversicht, Frühlingslandschaften erleben und malen mit Aquarell, warum ist solch eine Herausforderung gerade für Aphasiker wichtig.
Aus der Tiefe zurück ins Leben, Hypnotherapie in der NeuroReha: Aktivierung der Selbstheilungskräfte, Aphasie & Partnerschaft finden, gestalten, halten oder aufgeben? Das Begutachtungs-Verfahren zur Prüfung der Pflegebedürftigkeit. Das ist klasse, oder?
Je für Freitag, Sonnabend, Sonntag kommt auch 13 -14 Uhr: „Pausen-Plausch“ für aphasische Menschen.
Mit Gesicht per Kongress oder ohne – je nachdem wie sie/er es mag. Für AphasikerInnen, TherapeutInnen, Fachleute, Interessierte, Betroffene, Angehörige, SchülerInnen und StudentInnen.
In Facebook, in Twitter oder in Instagram mit @AphasieTage steht das Zentrum für Aphasie und Schlaganfall.
Vorab können Sie uns per Telefon unter 0931 29975-0 oder per Mail unter kongress@aphasie-unterfranken.de erreichen.
Ich habe länger nichts von mir hören lassen. Das tut mir leid, es war einfach nur zu anstrengend, wegen der Probleme, die ich unten beschrieben habe.
Was das für Probleme sind und was Menschen nach einem Schlaganfall für Symptome haben können (ich sage „können“, denn jeder Schlaganfall ist anders), möchte ich euch gern in diesem Blog erklären.
Ich möchte Bewusstsein für den Schlaganfall und Sprachstörungen bei meinen Mitmenschen erhöhen. Darum schreibe ich diesen Bloggen mit Infos über mich. Vielleicht begegnet Ihr noch anderen Schlaganfallbetroffenen. Jeder Schlaganfall ist anders, aber so habt ihr vielleicht eine grobe Idee, was so in meinem Kopf passiert.
Mit dem Gehirn mache ich…
→ …Ausweichbewegungen mit meinem gelähmten Arm und/oder Rumpf,
→ …ich stolpere oder stolpere fast durch die Fussheberschwäche
→ …ich schreie manchmal, weil ich jetzt schreckhafter bin,
→ …ich sagte manchmal „Scheisse“, immer wenn ich emotionaler bin,
→ …die gelähmte rechte Seite ist im Rumpf, welcher das Kernelement für Stabilität ist, taub,
→ …es kribbelt fast ständig im Unterschenkel oder es vibriert (auch im Oberschenkel),
→…mein ganzes Bein fühlt sich anders an. Das schwankt allerdings, je nachdem wie es mir geht oder wie warm/kalt es draußen ist,
→ …anders gucke (Mimik ist verbunden mit dem Gehirn). Das liegt daran, dass ich mich beim Sprechen oder Zuhören sehr stark konzentrierem muss. Manchmal schaue ich dann sehr angestrengt,
→ …manchmal spüre ich nur Teile von meinem Arm, zum Beispiel die Schulter und den Unterarm, aber den Ellenbogen spüre ich ganz wenig oder gar nicht, was dazu führt , dass sich der Arm irgendwie angeschnitten anfühlt,
→ …ich vergesse die Zeit vor dem Schlaganfall, einfach ganz viele Sachen sind gelöscht,
→ …ganz viele Sachen, die vor dem Schlaganfall passiert sind, arbeite ich neu auf. Das schaffe ich aber nur mit der Hilfe von Euch, der Logopädin, Freunden und Bekannten,
→ …wenn mir jemand schreibt und ich die Nachricht lese, kann es passieren, dass ich nicht gleich antworte, weil schreiben für mich anstrengend ist und ich gerade zu müde bin oder ich mich gerade anderweitig konzentrieren muss (z.B. jemanden zuhören, Sachen aufschreiben, die ich nicht vergessen darf usw.). Manchmal vergesse ich dann total zu antworten. Das ist aber keine Absicht und nicht böse gemeint. Ich habe das schon registriert und versuche daran zu arbeiten, aber es ist schwer,
→ …Emotionaler geworden bin ich nach dem Schlaganfall. Es kann sein, dass ich mich schneller angegriffen fühle oder schneller traurig bin, als vor dem Schlaganfall,
→ …und noch ganz vieles mehr!
Ich habe einen Stent (Gefäßstütze) im Kopf.
Wenn ihr den Blog bis zum Ende lesen könnt, würde ich mich tierisch freuen!
Beim Texte lesen brauche ich bitte Absätze.Daran merkt man, dass ich nicht so schnell begreife – unter Umständen. Die Tagesform ist entscheidend. Wenn ich keine Absätze habe, dann ist es schwierig für mich, die Gedanken zu begreifen.
Ich weiß dann gar nicht mehr wo ich bin, weil ich den Text, den ich gelesen habe nicht so schnell wiederfinde. Dann muss ich suchen und weiß nicht mehr was ich suche. Das ist ein Ultrakurzzeit-Gedächtnis (ein bis zwei Sekunden). Daran arbeiten die Logopädin und ich. Das ist sehr spannend! Ich brauche Absätze, um mir den Text im Moment in kleinen Stücken begreiflich machen zu können. Manchmal klappt das zwar trotzdem nicht, aber ich bin nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen :)
Oft ist es auch so, dass Leute etwas zu mir sagen und dann schon weggehen. Dabei habe ich noch mit der Verarbeitung zu tun und habe vielleicht nicht alles verstanden? Wenn die Person dann weg ist, kann ich aber nicht mehr nachfragen, beziehungsweise um Wiederholung zu bitten. Ich kann der Person nicht so schnell hinterher laufen, um nochmal zu fragen :)
Oder ich hab was falsches gesagt und die anderen meinen das ist wirklich so. Deswegen hab ich bei meinen Social Media Profilen den Satz: „Quatsch kommt da vielleicht raus aus dem Mund – ich übe!“
Ich habe Wortfindungsstörung, darum spreche ich stockend. Manchmal verwende ich die falschen Wörter und weiß auch, dass die Wörter falsch sind, aber ich komme dann gerade auf kein anderes. Manchmal , wen ich ein Wort sagen möchte, dann fällt es mir einfach nicht ein. Ich weiß genau, dass ich das Wort kenne, aber ich komme nicht darauf. Man kann es vielleicht vergleichen mit dem Gefühl, dass man hat, wenn einem ein Wort auf der Zunge liegt, aber man einfach nicht darauf kommt, zum Beispiel auf einen bestimmten Namen.
Wirrnis im Kopf: Im Aktenschrank hab ich daneben gegriffen
Wir haben im Kopf eine Art Aktenschrank mit vielen Schubladen. In einer Schublade sind alle Tiere, in einer sind alle Lebensmittel usw.. Die Wörter können in verschiedenen Schubladen sein (also mehrmals im Aktenschrank) → zum Beispiel Affe kann in der Schublade „Tiere“ aber auch in der Schublade „Wörter mit, die mit A beginnen“ sein. Das heißt, es gibt mehrere Wege auf ein Wort zu kommen.
Ein Mensch mit Aphasie hat genauso viele Schubladen, wie ein Mensch ohne Aphasie – aber wir wissen manchmal vielleicht nicht in welcher Schublade wir das Wort suchen müssen oder wir greifen aus Versehen in eine falsche Schublade und sagen zum Beispiel „Apfel“ statt „Affe“, weil wir in der Schublade mit A „daneben gegriffen haben“.
Manchmal ist es auch so, dass ich weiß, dass das Wort in meinem Kopf ist, aber ich habe keine Ahnung in welcher Schublade ich suchen muss. Wenn ich angesprochen werde, dann passiert mir das häufiger, als wenn ich einfach so drauf los plauder.
Gedächtnis – manchmal, wenn ich überlege wie das Wort heißt und in „dem riesigen Aktenschrank in meinem Kopf“ wühle, habe ich vergessen was ich eigentlich erzählen wollte. Das gleiche passiert mir beim Satzbau. Manchmal überlege ich wie der Satz richtig heißen muss, also zum Beispiel an welcher Stelle das Verb stehen muss (weil ich das auch manchmal falsch mache).
Ich überlege dann und probiere verschiedene Möglichkeiten aus – und wenn ich dann endlich die Version gefunden habe, die für mich richtig klingt, habe ich vielleicht vergessen, was ich eigentlich erzählen wollte. Ups! Da sind meine Logopädin und ich dran. Das hat sich schon tierisch verbessert. Ich bin ganz schön stolz darauf!
Zahlen wie Worte zu finden in dem Aktenschrank
Die Zahlen – das ist wie die Worte zu finden = richtig schwer!! Da plappere ich raus, was nicht stimmt und keiner weiß dass das nicht stimmt, weil ich das ja so gesagt habe. Zahlen werden im Gehirn anders verarbeitet als Wörter. Es kann also nicht einfach so geübt werden – wie bei Wörtern und die Zahlen sind wahrscheinlich auch nicht einfach in einer Schublade in dem Aktenschrank im Kopf.
Deswegen habe ich auch einen Mundschutz auf Twitter, Facebook, Whatsapp usw. Das soll zeigen, dass bei Aphasikern aus dem Mund nicht alles so rauskommt wie es gemeint war. Man braucht Geduld, Ehrgeiz, Übung, Übung, Übung und viel Kaffee :-)
Meine Sätze sind geschrieben oder gesprochen manchmal unvollständig. Auch das merke ich, kann es aber nicht immer sofort korrigieren, a-l-s-o l-a-n-g-s-a-a-m. Ich versuche den Satz im Kopf richtig zu bilden. Dann passiert es manchmal, dass ich einen Satz beginne und ihn abbreche und neu beginne. Das ist so richtig scheiße.
Vielleicht muss ich ihn dann wieder abbrechen. Gut wäre, wenn ich ihn sage, höre was ich gesagt habe und ihn dann korrigiere. Dazu muss mein Zuhörer aber geduldig bleiben. Die Person die in einem Gespräch mit mir die meiste Geduld haben muss, bin ich, weil die Sprachprobleme sehr anstrengend und auch nervig sind. :-) Und ich weiß, dass das schwer ist :-)
Verschiedene Sätze, die lang gebildet sind kann ich noch nicht so ganz verstehen – darum bin ich auch langsamer. Ich bin schnell in den Gedanken. Ich brauche manchmal länger, um einen komplizierten Satz zu verarbeiten. Manchmal muss ich ihn mir nochmal leise vorsprechen, um ihn besser verarbeiten zu können. Ich muss mich bei schwierigen Sätzen sehr konzentrieren.
Wenn andere Leute mich dann, während ich das verarbeite und darüber nachdenke, ansprechen, dann vergesse ich den Satz und habe ihn dann nicht verstanden. Daran muss ich noch arbeiten! Vielleicht auch mit Dir? Dann lerne ich das! :-) Jeder Mensch ist anders, darum weißt du das vielleicht nicht, wie das ist. Ich muss das aber üben und jedes Gespräch ist eine tolle Übung!
Warum kommt es bei mir häufiger zu Missverständnissen?
Kommunikation hat immer zwei Seiten. Es gibt einen Sender und Empfänger.
Probleme können auf beiden Seiten auftreten. Der Sender kann ein unvollständiges Signal (zum Beispiel einen unvollständigen oder durcheinander gebrachten Satz) senden und der Empfänger kann Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Satzes haben.
Im Idealfall merkt der Empfänger, dass er den Satz nicht 100 Prozent richtig verstanden hat und fragt nach: „Das habe ich nicht verstanden. Erkläre es mir!“ oder „Meintest du es so…..?“.
Es kann aber auch passieren, dass der Empfänger den unvollständigen Satz ergänzt
Zum Beispiel: Birte: „Dann wollte ich mein Dreirad abstellen und dann kam der und das ging nicht.“ Zuhörer könnte verstehen: 1.) Da kam jemand und es war kein Platz, weil da schon ein Rad stand. Oder 2.) Das Rad konnte nicht abgestellt werden, weil ein Mensch im Weg stand. 3.) Das Rad konnte nicht abgestellt werden, weil ein Auto da geparkt hatte.
Der Zuhörer macht das automatisch im Kopf. Es hängt viel von den Erfahrungen ab, die der Zuhörer in seinem Leben gemacht hat.
Beim Schreiben sind ähnliche Probleme wie beim Sprechen. Aber das kann von mir besser kompensiert werden, indem ich meinen Text nochmal lese und korrigiere und dann vielleicht nochmal lese und korrigiere. Wenn es schnell gehen muss oder ich emotional bin (zum Beispiel weil ich mich sehr freue), dann schicke ich aber auch mal schnell die Nachricht ab, ohne es nochmal gelesen zu haben.
Das heißt mein Kommunikationspartner muss damit rechnen, dass die Nachricht vielleicht nochmal korrigiert gesendet wird, weil ich beim Lesen gemerkt habe, dass ich mich nicht klar ausgedrückt habe.
Oder er/sie muss damit rechnen, dass eine Antwort bei mir länger dauert, weil ich die Nachricht mehrmals lesen und verfassen muss. Außerdem kann es sein, dass meine Nachrichten manchmal auf den ersten Blick nicht verständlich sind. In solchen Fällen ist es sehr nützlich, wenn mein Gegenüber mich darauf hinweist, dass die Nachricht nicht verstanden wurde. Ich muss dann versuchen es genauer zu erklären beziehungsweise es umzuformulieren, damit klar ist was ich meine. Auch das ist eine wichtige Übung für mich. Nur Mut bitte!
Bei der Motorik ist es so, dass ich meine rechte Hand mittlerweile eingeschränkt (am Anfang gar nicht) benutzen kann. Das heißt, ich mache alles mit links, zum Beispiel Schreiben, Schneiden, Zähne putzen, essen. Mittlerweile kann ich , durch viel Übung aber auch wieder mit rechts Besteck (besonderes Therapiebesteck, ohne die Hand auf und zumachen, da brauche ich die andere linke Hand) halten und mir die Zähne putzen. Toll, oder? :-)
Allerdings ist auch das sehr anstrengend und ich schaffe es noch nicht die ganze Zeit
Das heißt auch, dass ich meistens nur mit einem Besteck (also Löffel oder Gabel) essen kann. Mittlerweile kann ich auch mit rechts mit einem besonderem Messer schneiden. Nach dem Schlaganfall habe ich alle Messer/Bretter weggeschmissen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass ich das doch wieder kann. Und jetzt klappt das wieder. Das ist toll!
Auch mein Bein kann ich nur eingeschränkt nutzen. Das heißt ich habe eine Schiene, die meinen Fuß anhebt, da er sonst hängen und ich stolpern würde. Mein Fuß ist also in einer geraden Position. Man kann sich das so ungefähr vorstellen, wie einen Gipsfuß, den man nicht anheben oder abrollen kann. Ich falle ständig hin oder fast hin. Ich brauche länger zum Gehen und Treppensteigen. Beim Fahrrad fahren rutscht mein gelähmter Fuß vom Pedal. Dann muss ich anhalten und den Fuß wieder auf das Pedal stellen – wenn ich nicht wieder abrutsche. Auch ich fahre tierisch langsam, vor allem wenn die Steigung noch ein bisschen hoch ist.
Ich muss immer darauf achten auf welcher Seite der Handlauf ist, damit ich mich mit links festhalten kann. Ich muss mich beim Laufen stark konzentrieren, damit ich nicht stürze. Darum ist es für mich besonders schwer zum Beispiel beim Laufen auch noch zu sprechen. Beim Fahrradfahren (ich habe ein Dreirad, mit dem ich die Balance gut halten kann) kann ich gut sprechen. Da muss ich mich nicht so stark konzentrieren. Bei Fahrradtouren kann ich also gut plaudern, übrigens :-)
Die rechte Körperseite kribbelt bei mir. Außerdem habe ich eine Spastik, das heißt, dass meine Muskeln sich sehr stark verspannen und ich zum Beispiel meine Finger nicht öffnen kann. Das Kribbeln (oder die Missempfindungen) betreffen die ganze rechte Körperhälfte, also Arm, Bein, aber auch Finger und Zehen sowie Rumpf oder Po. Jeden Tag fühlt sich das anders an oder tut weh. Dann dehne ich.
Ich habe erst circa zwei Jahre nach dem Schlaganfall begonnen den Blog zu schreiben, weil ich erstmal selbst damit klar kommen musste und weil die Therapien für mich sehr anstrengend waren. Ich habe häufig geschlafen. Auf Social Media, also Facebook oder auf Twitter oder Instagram habe ich von Anfang an viel geschrieben. Sicher war da auch viel Quatsch dabei, was ich aber damals nicht gemerkt habe (für mich klang das richtig). Immer raus damit, egal ob das falsch ist oder nicht.
Ich wollte alles rausbringen, was ich so erlebt habe und auf die Folgen von Schlaganfällen aufmerksam machen. Ich habe immer etwas geschrieben, weil ich das geübt habe und einen Dialog zu führen war einfach noch zu schwer / zu anstrengend. Seit etwa einem Jahr möchte ich auch gern „live“ kommunizieren, mit einem Gegenüber. Das ist immer noch sehr anstrengend, aber ich möchte da besser werden.
Am Anfang war ich wirr, aber jetzt nach elf Jahren Logopädie, bin ich so weit, dass ich kommunizieren möchte. Ich würde mich über einen Austausch (Telefonate oder Videoanrufe? :-) ) mit Euch freuen!
Schöne Weihnachtszeit wünsche ich euch und ein frohes neues Jahr 2022! Lasst es euch gutgehen! Das wünsche ich euch von Herzen!
Ich habe lange nichts von mir hören lassen – ich hab gearbeitet an der Sprache, auch online in der Logopädie, die ganze Zeit, als im Winter Pandemie war. Seit dem Frühjahr, da war die Pandemie quasi „gut“, gehe ich zu dem Krafttraining, zur Ergo, zur Physio. Bis Mitte September war ich in der Hütte. Das war schön und wunderbar. Jetzt ist es halt anders geworden. Corona ist wieder massiv da und ich hab schon die dritte Corona-Spritze bekommen.
In der Logopädie war die Zeit sehr lehrreich. Die Wortfindungsstörungen und die Missverständnisse waren immer noch (aufgrund von fehlgebildeten, abgebrochenen und verschachtelten Sätzen) da. Aber ich kann damit besser umgehen, weil ich jetzt verstanden habe, warum das manchmal so ist. Das ist wunderbar das zu verstehen (zwar noch nicht immer, aber besser). Verschiedene Übungen brauchte ich mehrfach, um das zu bemerken. Das ist hilfreich en Masse. Ich habe in den 1155 Stunden (nicht mehr?) mit der Logopädin gearbeitet, mehr noch alleine oder mit verschiedenen Leuten, um die Kommunikation zu üben.
Einfach schneller die Wortfindung in den Kategorien (zum Beispiel: Obst, Kleidung, Tiere und so weiter) umsetzen, das möchte ich. In verschiedenen Kategorien („Schubladen-“) Wörter zu nennen haben wir geübt. Ich kann das bei hochfrequenten und bereits häufig geübten Kategorien schneller.
Auch bei einem Wechsel in den Kategorien nach jedem Wort bin ich sicherer. Es kam selten vor, dass ich bei einer vorherigen Kategorie hängen geblieben bin. Gott sei dank, das geht schon super.
Bei dem Finden von Worten mit mehreren Bedeutungen (Birne = Obst oder Glühbirne) klappen die Nomen schon ganz gut. Das Finden von Verben oder Adjektive fiel mir sehr viel schwerer.
In der Spontansprache fiel es mir allerdings schwerer, die Alternativen zu nutzen oder das Wort zu umschreiben. Bei Erzählungen überlege ich lange, wegen der Wortfindungsstörungen (und habe anschließend häufig vergessen was ich eigentlich erzählen wollte). Peinlich, oder? Das ist mir voll peinlich!
Das Sprachverständnis für die Alltagsgespräche muss ich weiter ausbauen und verbessern – auch um zu plappern. Plappern ist so ist wichtig für die journalistische Sprache. Einfach zu plappern, das möchte ich!
Beim Erzählen (meist bei mir war „Wie war dein Wochenende?“) ist bei mir auffällig, dass ich viele Wortfindungsstörungen und Satzabbrüche habe. Daher ist es auch schwer, den Erzählungen zu folgen. Ich habe versucht, kürzere Sätze zu verwenden. Boah, ist das schwer! Weil dann weiß ich die Worte einfach nicht mehr. Da sind die Logopädin und ich dran.
In der Schriftsprache wurden die geschriebenen Texte immer wieder gelesen, um die Fehler zu bemerken und sie korrigieren zu können. Ich lese und korrigiere diese auch bis zu dreimal. Allerdings befinden sich im Anschluss noch immer unvollständige Sätze, Sätze mit fehlenden Subjekten oder Verben im Text. Um mehr Sicherheit in der Schriftsprache zu ermöglichen, muss ich das immer wieder in verschiedenen Übungen, aber auch im Alltag ( SMS, Email, Blogeinträge und so weiter) machen.
Ich muss in meine sprachlichen Leistungen mehr vertrauen. Oft beginne ich die Sätze zu korrigieren – die eigentlich richtig sind. Anne fragt immer, ob Fehler im Satz sind (auch wenn da keine sind) und ich fange dann an zu überlegen und zu verzweifeln und beginne den Satz umzubauen, obwohl er eigentlich richtig ist. Da ist komischerweise kein Fehler! Aber ich meinte das so – doch nicht? Da üben wir dran.
Spannend, total spannend.
Weitermachen. Einfach weitermachen.
Eine andere Frau, die auch Schlaganfall mit Wortfindungsstörungen hat, kenne ich schon sehr lange. Auch sie hat die Logopädin Anne. Vorher hatte sie (und auch ich) die Logopädin Maren. Nächstes Frühjahr, wenn die Corona-Pandemie nachgelassen hat, kommen diese Dame und ich mit der Logopädin zusammen. Alle zwei Wochen einmal in der Gruppe. Zaliha, Anne und ich.
Da freue ich mich drauf!
Das Krafttraining mit Bobath ist in der Praxis für Juliane Feiling in der Physiotherapie entstanden. Danke mit der wunderbaren Madeleine!
Erleichterung: Ich war zum zweiten Mal bei der BioNTek-Spritze. Es fand in der Messe-Halle in Hamburg statt, obwohl ich mit dem Taxi eine Stunde zu früh war. Das Impfzentrum war schon auf, da durfte ich auch rein.
Der Rolly ist geliehen von der Stadt Hamburg, denn es waren lange Wege dahin zum Spritzen. Sobald die Schritte, also Personalausweis und Impfpass zeigen, Aufklärung unterschreiben, mit dem Arzt oder der Ärztin sprechen und den linken Arm ausziehen erledigt waren, wurde geimpft. Ein tolles Engagement mit Höhen und Tiefen – aber egal: spritzen ist wichtig, denn es ist Pandemie-Zeit. Jedes spritzen ist wundervoll und das Pandemie-Team ist klasse – ein Schritt in die Freiheit!
Das erste mal musste man die Terminbescheinigung für seine Corona-Schutzimpfung vorweisen und dann musste man an der Kamera für das Fieberthermometer vorbei. Danach wurde in meine Tasche reingeguckt, ob ich da eine Pistole habe. Unerhört – zugleich ist es sinnvoll, da es in den Messehallen zum Schutz aller Menschen gedacht war.