Was hat die Aphasie mit mir gemacht?

Ich bin ganz normal intelligent. Dadurch das mir die Sprache fehlt, hat sich vieles verändert.

Ich war immer sehr selbstständig, und darum bin ich auch stolz drauf! Ich versuch immer noch alles selber zu regeln. Und wenn es nicht geht, dann geht’s nicht. Ich brauche dann Rückhalt. Einfach mal essen mit Freunden und Familie. Einen Ausflug, mal auf andere Gedanken kommen, nicht an Aphasie denken, Kaffee trinken, ein Anruf da würde ich mich sehr freuen.

In der Selbsthilfe-Gruppe hatten wir neulich auch das Thema. Selbst die mit einem Schlaganfall rechts (also keine Aphasie) können sich manchmal nicht vorstellen, was das bedeutet: manchmal bin ich so wütend (die Twitter-Leute wissen das – sorry!) Aber das ist normal. An manchen Tagen werde ich sehr traurig… ich habe aber auch gelernt mich zu freuen über kleine Fortschritte.

Für Leute ohne Aphasie ist das ganz schwer sich das vorzustellen. Auch in der Kiss-Gruppe haben leider nicht alle Verständnis dafür!!

Das Internet, besonders Twitter sind für mich sehr wichtig um in Kontakt zu bleiben!

Danke, Anna Craston. Sie hat mit mir geschrieben.

UKE sagt: Ja, es geht!

„Ja!“ sagt Dr. Tobias Bäumler. Botox geht. Der Ellenbogen ist gut. Die Handgelenke ist auch ok. Das nach außen rudern – na ja…. aber das wichtigste: die rechte Hand krallt sich fest und dann geht sie wieder auf – ein bisschen. Ein mini-mini-bisschen. Aber das geht!! Danke, liebe Hand! Botox geht. Eine Woche lang. Dann geht’s auf.

Da ist der Stein, ein Wal…. Greenpeace erinnert mich daran… Wal immer gefangen am Netz…

Einen Wal legt man in die rechte Hand, und wartet darauf, ein bisschen aufzumachen. Und peng! Und das geht! Der Wal ist frei! Endlich!

Am Freitag fahr ich nochmal in die Klinik UKE, Schiene kriegen!!!

Spiegeltherapie – 1. Phase, glaub ich :)

– Ich weiss nicht, ob das richtig ist. Alles ausprobieren –

Spiegeltherapie, es ist schwierig, ganz klar, aber es wirklich geht – sofern ich ganz frei bin, auf den Spiegel schauend, richtig eingerockt ist.

Das ist ganz frei, an nichts anderes denken.   Die rechte Hand im Bild, der Spiegel ist rechts (Korrektur: links, tschuldigung! Schlaganfall…). Und nicht klar denken :)

Irgendwie schaff ich das. Ich möchte Klavier spielen… Das geht in ´ner Weile gut. Ganz doll anstrengend, und dann schweife ich ab, so fertig bin ich.

Und mehr steige ich mehr darein. Schritt für Schritt. Lange dauert das, und ich glaube, das hilft mir.

Ach ja, da war noch was :)

Auf einmal kann ich das – abdriftend… aber es wirkt – (heute :) zwei oder drei rechte Finger, nach unten drücken. Boah! Geil! Geil!! Boah!!! Und dann schweif ich ab, so anstrengend wird das. Wie ein Trance… Super, oder? ODER???

Da war doch noch was…. ich möchte ruhiger werden… aber das lern ich noch (oder nicht :))

Iris Neuhoff sagt: „Spitze!“ Sie hat das auch gesehen.

(Iris hab ich nicht gefragt, sie würde bestimmt auch was sagen: So war das nicht, oder so…)

Cool, oder?

Wahnsinn – Freude!! Ein kleines Geschenk: ein kleiner Ball, und ey, das ist schwer!

Aber Freude über Freude – und ich kann das, hochhalten! und noch mal nochmal – abgehakt (haha….).

Noch das: natürlich noch nicht so krallen. Aber Arbeit steckt da dran. Schwere Arbeit.

Das kann man sich gar nicht vorstellen. Aber es ist so…

Viele kleine Steinchen…

Aber das ist verdammt nochmal anstrengend. Alter Schwede.

Zum Beispiel Krallen. Das ist das nächste. Oder auch nicht. Die Iris Neuhoff macht das schon :) Die kramt, und das ist richtig :)

Ich will da immer gegen angehen…. aber guck mal: so gerade ist das Handgelenk. Schööööön!

Dann das nächste. Erstmal ich muss sagen: Welche Farben möchtest du? Es gibt gelb, blau, grün, und orange. Ich sag orange, weil die Farbe „action“ ist.

Erstes Mal und – er kommt. Mit dem Daumen grade runter. Also ein bisschen. Wieder Wahnsinn – ein Geschenk, irre.

Auf und zu, von der anderen Seite. Freude kommt auf.

Und der @emathion, bei Twitter, sagt: „Respekt! Super! Ganz großartig! Weiter so!! #ergo“

Und ich sag zu @emathion: „Daaaaaanke!!!!!!!!“

(Noch mehr, ja? Bitte)

Birte (hat ganz allein geschrieben – mal sehen was Anna, die Logopädin, sagt?)