Mit rechts: Essen mit der Gabel und schneiden mit dem Messer

Meine Damen und Herren, einfach weg, ist das Schreiben. Mit Anna, die Logopädin und mir.

Morgen zwittere ich los: auf die Malediven, äh, quatsch, zum Zahnarzt nach Wesselburen, nach Warwisch, kleine Hütte, und nach Winsen, und dann mit dem Dreirad.

Bin gespannt, was ihr sagt:

Und dann war noch das:

Tschüss, meine Süßen! Auf zwei Wochen :) Erholen, Relaxen, mit Sand kneten in Warwisch, mit Fuss auf dem Sand machen (bei der Elbe), Spiegel machen, Aufgaben lösen, auf den Markt fahren auf dem Dreirad, einfach ausspannen.

Tschüüüüüüüüüß!

Birte

PS: Aphasie-Kongress. Nächstes Jahr. Dann gespannt sein, weil, viele Leute, auch ich, machen das. Packen wir es an!

Ein Herzinfarkt

Bei mir war ganz viel los, in den letzten Wochen.

Zuerst hab ich die Mitbewohnerin für 5 Monaten gesucht. Dazu musste ich das ganze Zimmer renovieren – zusammen mit dem Handwerker Jürgen, Melanie, Mimi, und Torsten.

Drei Frauen haben sich das Zimmer angeguckt. Eine war mir sehr sympatisch, auch weil sie schon mal auf der Stroke Unit gearbeitet hat. Sie zieht am Dienstag bei mir ein. Ich freu mich zum Kochen, Spielen und zum Quatschen – Sprache lernen, einfach jemanden da zu haben, wenn es sich ergibt.

Am Dienstag, 4.6., da ist etwas furchbares passiert: Jürgen, der mein Freund ist, der ja auch 2010 eine Hirnblutung heftigter Sorte hatte, hatte einen Herzinfarkt!

Es ist um elf Uhr passiert. Jürgen war ganz alleine zu Hause, er hatte furchtbare Schmerzen – und ich war nicht da. Um halb zwei kam die Ergo-Therapeutin Viola. Zum Glück hat Jürgen die Haustür aufgekriegt, und sie hat gleich einen Krankenwagen gerufen.

Die haben ihn nach Winsen auf die Intensivstation gebracht. Erst da, halb acht abends, hat er mich angerufen. Ich war gerade zum Aufräumen in Warwisch. Wegen des Hochwassers musste ich alles hochstellen. Weil die Fähre nicht mehr fuhr, konnte ich nicht auf die andere Seite – zu Jürgen.

Am nächsten Tag wurde er zum Krankenhaus Buchholz gebracht. Da wurden ihm zwei Stents eingesetzt. Da hab ich ihn direkt besucht – ich war bestimmt 8 Stunden da. Danke, Dralle, dass du mich von der Fähre abgeholt hast, obwohl du gerade so viele andere Sorgen hast!

Jürgen brauchte zum Schlafen ein Sauerstoffgerät, weil er eine Schlaf-Apnoe hat. Die Maske davon ist kaputt gegangen. Und in der Klinik hatten sie keine passende, die man mit einer Hand an- und ausziehen kann. Deswegen hat Jürgen sich am Donnerstag abend selber entlassen.

Jetzt ist Jürgen zu Hause, bekommt neue Medikamente und soll sich ruhig verhalten.

Er ist ein bisschen schlapp noch, aber er hat grosses Glück gehabt.

Es war alles ein bisschen viel.

Am Wochenende muss ich die Wohnung putzen, für den Einzug der Mitbewohnerin. Aber Jürgen braucht mich auch.

PS: Wir haben beide eine Patientenverfügung in der Tasche. Einer für den anderen.