Ich habe lange nichts von mir hören lassen – ich hab gearbeitet an der Sprache, auch online in der Logopädie, die ganze Zeit, als im Winter Pandemie war. Seit dem Frühjahr, da war die Pandemie quasi „gut“, gehe ich zu dem Krafttraining, zur Ergo, zur Physio. Bis Mitte September war ich in der Hütte. Das war schön und wunderbar. Jetzt ist es halt anders geworden. Corona ist wieder massiv da und ich hab schon die dritte Corona-Spritze bekommen.
In der Logopädie war die Zeit sehr lehrreich. Die Wortfindungsstörungen und die Missverständnisse waren immer noch (aufgrund von fehlgebildeten, abgebrochenen und verschachtelten Sätzen) da. Aber ich kann damit besser umgehen, weil ich jetzt verstanden habe, warum das manchmal so ist. Das ist wunderbar das zu verstehen (zwar noch nicht immer, aber besser). Verschiedene Übungen brauchte ich mehrfach, um das zu bemerken. Das ist hilfreich en Masse. Ich habe in den 1155 Stunden (nicht mehr?) mit der Logopädin gearbeitet, mehr noch alleine oder mit verschiedenen Leuten, um die Kommunikation zu üben.
Einfach schneller die Wortfindung in den Kategorien (zum Beispiel: Obst, Kleidung, Tiere und so weiter) umsetzen, das möchte ich. In verschiedenen Kategorien („Schubladen-“) Wörter zu nennen haben wir geübt. Ich kann das bei hochfrequenten und bereits häufig geübten Kategorien schneller.
Auch bei einem Wechsel in den Kategorien nach jedem Wort bin ich sicherer. Es kam selten vor, dass ich bei einer vorherigen Kategorie hängen geblieben bin. Gott sei dank, das geht schon super.
Bei dem Finden von Worten mit mehreren Bedeutungen (Birne = Obst oder Glühbirne) klappen die Nomen schon ganz gut. Das Finden von Verben oder Adjektive fiel mir sehr viel schwerer.
In der Spontansprache fiel es mir allerdings schwerer, die Alternativen zu nutzen oder das Wort zu umschreiben. Bei Erzählungen überlege ich lange, wegen der Wortfindungsstörungen (und habe anschließend häufig vergessen was ich eigentlich erzählen wollte). Peinlich, oder? Das ist mir voll peinlich!
Das Sprachverständnis für die Alltagsgespräche muss ich weiter ausbauen und verbessern – auch um zu plappern. Plappern ist so ist wichtig für die journalistische Sprache. Einfach zu plappern, das möchte ich!
Beim Erzählen (meist bei mir war „Wie war dein Wochenende?“) ist bei mir auffällig, dass ich viele Wortfindungsstörungen und Satzabbrüche habe. Daher ist es auch schwer, den Erzählungen zu folgen. Ich habe versucht, kürzere Sätze zu verwenden. Boah, ist das schwer! Weil dann weiß ich die Worte einfach nicht mehr. Da sind die Logopädin und ich dran.
In der Schriftsprache wurden die geschriebenen Texte immer wieder gelesen, um die Fehler zu bemerken und sie korrigieren zu können. Ich lese und korrigiere diese auch bis zu dreimal. Allerdings befinden sich im Anschluss noch immer unvollständige Sätze, Sätze mit fehlenden Subjekten oder Verben im Text. Um mehr Sicherheit in der Schriftsprache zu ermöglichen, muss ich das immer wieder in verschiedenen Übungen, aber auch im Alltag ( SMS, Email, Blogeinträge und so weiter) machen.
Ich muss in meine sprachlichen Leistungen mehr vertrauen. Oft beginne ich die Sätze zu korrigieren – die eigentlich richtig sind. Anne fragt immer, ob Fehler im Satz sind (auch wenn da keine sind) und ich fange dann an zu überlegen und zu verzweifeln und beginne den Satz umzubauen, obwohl er eigentlich richtig ist. Da ist komischerweise kein Fehler! Aber ich meinte das so – doch nicht? Da üben wir dran.
Spannend, total spannend.
Weitermachen. Einfach weitermachen.
Eine andere Frau, die auch Schlaganfall mit Wortfindungsstörungen hat, kenne ich schon sehr lange. Auch sie hat die Logopädin Anne. Vorher hatte sie (und auch ich) die Logopädin Maren. Nächstes Frühjahr, wenn die Corona-Pandemie nachgelassen hat, kommen diese Dame und ich mit der Logopädin zusammen. Alle zwei Wochen einmal in der Gruppe. Zaliha, Anne und ich.
Da freue ich mich drauf!
Das Krafttraining mit Bobath ist in der Praxis für Juliane Feiling in der Physiotherapie entstanden. Danke mit der wunderbaren Madeleine!