Ein ereignisreiches Wochenende

Die deutsche Schlaganfall-Hilfe hat, wie jedes Jahr, ein junges Schlaganfall-Treffen organisiert in Lobbach, das ist in der Nähe von Heidelberg.

Gut für mich: letztes Jahr war ich noch viel müder und konnte es weniger genießen. Und dieses Jahr bin ich länger aufgeblieben.

Ich bin am Donnerstag abend mit dem Bus nach Heidelberg gefahren. Das waren acht Stunden, und trotz meiner Thrombose-Strümpfe hab ich dicke Beine gekriegt. Klasse 1 sind die Strümpfe, also nicht so fest. Klasse 2 ist fester. Siehe Foto am nächsten Tag beim Liegerad fahren, so dick sind die Beine :(.

Das war schön und ich habe lange, bestimmt eine Stunde, ausprobiert. Mit Klaus Vogel, dem Mitarbeiter  der Firma Hasebikes.com. Er ist mitgekommen, auch auf dem Liegerad, mit steigenden Wegen. Mit dem leichten Liegerad, ist es nicht so unangenehm wie mit meinem Dreirad mit hohem Sitz in Hamburg. D
Die Po-Muskeln sind beim Liegerad auch aktiver.
Und auch mit dem rechten Arm und den Handmuskeln habe ich gelenkt! Bei dem Liegerad geht das richtig toll!

Mit dem rechten Zeigefinger und Mittelfinger hab ich die Bremse gegriffen und gebremst. Das ist für meine rechte Hand sehr schwer. Die Schulter und der Arm funktieren ja ganz gut, die Hand war ja ganz wenig nur. 2 oder 3 mal hat das geklappt!

Kettwiesel heisst das Liegerad. Das hätte ich so gerne! Leider kostet es 2.699 Euro, bei eBay ist es günstiger. Klaus Vogel sagt, dass die Barmer vielleicht ein Teil bezahlt. Das will ich auf jeden Fall versuchen!

Claudia Scheer hat mit uns Entspannungsübungen für Körper und Geist gemacht. Für mich war das Klasse! Das waren 3 Stunden mit riechen, schmecken, fühlen und dann Augen zu. Das tut meiner Seele gut!

Auf diesem Foto kann man ein Ei und eine Glaskugel sehen. Ich hatte

meine Augen zu, Claudia Scheer hat die Glaskugel in meine rechte Hand gelegt. Ich habe gefühlt, dass das nicht so schwer war. Da ist die rechte Hand ganz leicht komplett aufgegangen. Die Kugel ist runter gefallen – dir war wohl doch schwerer als ich dachte :)

Beim zweiten Mal hat die Spastik sich nicht mehr gelöst.

Auch Ulrike Dickenhorst als möchte ich noch erwähnen. Nächstes Jahr werde ich noch berichten, wie das heute vor einem Jahr war, und jetzt.

Insgesamt hat mir das Treffen wohl getan. Auf dem Rückweg hab ich das  Glück gehabt, das liebe Leute aus Hamburg mich mitgenommen haben im Auto.

Kommunikation seit drei Jahren

Ich hab gefragt, was ich in meinem Blog aufschreiben soll. Alexander Fillbrandt hat vorgeschlagen, „wie hat sich die Kommunikation mit der Aphasie verändert?“ Dazu haben Anna und ich uns ein paar Gedanken gemacht.

Alexander Fillbrandt ist Logopäde und bloggt auch.

Ich bin nicht so ein schüchterner Mensch. Von Anfang an, auch als ich kaum Worte gefunden hab, hab ich versucht, vieles allein zu regeln. Ich hatte Hilfe von der lieben Rechtsanwältin Heike Kaiser-Behm die mich am Anfang, als ich noch viel wirrer war, unterstützt hat. Danke!

Immer nach vorne geguckt

Ich hab das gar nicht registriert am Anfang, wie schlimm das mit der Aphasie war. Immer nach vorne geguckt. Dadurch hatte ich zum Glück nicht so viele Hemmungen drauf los zu quatschen. Gott sei dank!

Häufig war ich genervt von mir selber. Alter Schwede, war ich genervt! Ich war abhängig von den anderen und angewiesen auf kommunikatives Entgegenkommen. Für mich war das grausam!

Anfassen, meine Mimik oder der Tonfall – alles Dinge die mir helfen, wenn ich nicht so gut sprechen kann. Das ist wichtig für mich. Wenn möglich, regele ich wichtige Dinge persönlich oder bei Skype oder so. Das ist einfacher als am Telefon, weil es weniger Missverständnisse gibt.

Bei Missverständnissen muss ich noch prüfen ob der Fehler bei mir ist – bevor ich böse auf die anderen bin. <<Das fällt mir noch schwer.>>

Kommunikation ist anstrengend

Kommunikation ist anstrengend, auch wenn es gute Gespräche sind. Nach einem langen Abend mit Freunden bin ich glücklich, aber es ist auch anstrengend gewesen!

Ich vermeide Dinge, von denen ich merke, das sie mir zu kompliziert sind – und ich verschiebe sie auf 1 oder 2 Jahre später.

Ich mag das gar nicht, aber ich bin oft neidisch auf andere Menschen: zum Beispiel auf Schlaganfall-Menschen mit 2 Händen, Leute die besser sprechen als ich.
<<Entschuldigung, es ist mir selber peinlich, aber es ist so :( >>

Kommunikation mit anderen Aphasie-Patienten tut gut, weil sie mich wirklich verstehen – zum Beispiel: ich bin nächstes Wochenende in Heidelberg bzw Lobbach, bei Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Das tut mir gut, inclusive Auto-Fahren und Dreirad-Fahren und viele Freunde und Reden.